Die vormalige Altertumsgesellschaft Prussia
Die Altertumsgesellschaft Prussia wurde am 14. September 1844 im 300. Jubiläumsjahr der Universität in Königsberg gegründet. Sie war damit der älteste Geschichtsverein in Ostpreußen sowie ein Verein alten rechts (vor dem BGB). Ihr Ziel war es, die Geschichte der Provinz „aus alten verklungenen Zeiten in Wort, Bild, Denkmalen und Überresten den kommenden Generationen zu erhalten ".
Stand in den ersten vier Jahrzehnten die vor- und frühgeschichtliche Archäologie im Vordergrund, so rückten ab 1888 die Geschichte des Ordensstaates und die Erforschung der neueren Zeit Ost- und Westpreußens in den Vordergrund. Die Vorgeschichtssammlung war in Europa einzigartig, zusammen mit der später hinzugekommenen vielfältigen und umfangreichen volkskundliche Sammlung sowie der Ruhmeshalle war alles im Königsberger schloß untergebracht.
Während ihres 100 Jahre währenden Bestehens hat die Gesellschaft überaus erfolgreich gewirkt und sich in Wissenschaft und Öffentlichkeit ein hohes Ansehen erworben.
Archäologische Fundorte im nordöstlichen Ostpreußen (oben links), Grabungsplätze oben Mitte uns rechts
Prof. Kossina (Berlin) hält Feldmarschall von Hindenburg Vortrag über das Gräberfeld Kullabrücke bei Lötzen, 1915
Die Forschungsergebnisse wurden regelmäßig in den Sitzungs- und Jahresberichten des Vereins niedergelegt, darüber hinaus erschienen volkskundliche Publikationen. Die rasch anwachsenden Sammlungen umfassten archäologische Funde aus 5.000 Jahren Regionalgeschichte.
Mit seinen im Königsberger Schloss untergebrachten Sammlungen und Ausstellungen erlangte das Museum, nicht nur aufgrund seiner Art, eine Bedeutung von europäischem Rang. Waren die Exponate zuerst in der Universitätsbibliothek untergebracht, so wurden dem Museum ab 1879 umfangreiche Räumlichkeiten im Königsberger Schloss zur Verfügung gestellt. Durch Kriegseinwirkungen und -folgen wurden die Sammlungen zu einem großen Teil unwiederbringlich zerstört. Wiederentdeckte, ehemals ausgelagerte Teile der Sammlungen, befinden sich gegenwärtig in Museen in Berlin, Königsberg und Allenstein. Darüber hinaus ist von einer erheblichen Dunkelziffer von bisher nicht gefundenen Teilen im In- und Ausland auszugehen.
PRUSSIA Museum: Blick in die Abteilung Landeskunde
PRUSSIA Museum: Postkarte mit der Moorleiche aus Dröbnitz, Krs. Osterode
PRUSSIA Museum
Griechische Votivfigürchen aus Sparta
Kriegsbedingtes Schicksal der Bestände
Durch Kriegseinwirkungen und -folgen wurden die Sammlungen mit mehreren Hunderttausend Objekten zu einem großen Teil unwiederbringlich zerstört. Wiederentdeckte Teile der Sammlungen sowie das Fundarchiv befinden sich gegenwärtig in Museen in Berlin, Königsberg und Allenstein. Darüber hinaus ist von einer erheblichen Dunkelziffer von bisher nicht gefundenen Teilen im In- und Ausland auszugehen.
Ca. 30.000 Funde der Königsberger Studiensammlung und Archivalien befinden sich heute im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte, etwa 25.000 Gegenstände im Museum für Geschichte und Kunst in Königsberg (Kaliningrad). Letztere wurden u.a. bei Ausgrabungen von russischen Archäologen gefunden und befinden sich z.T. in einer Dauerausstellung. Die gegenwärtig vorhandenen Gegenstände und Archivalien dienen im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit der Forschung und Aufarbeitung der einst so bedeutenden Sammlung. So wurde z.B. nach einer komplizierten Konservierung 2008 / 2009 in die Ausstellung „Die geretteten Inventarbücher des früheren Prussia-Museums“ in Allenstein und Berlin präsentiert.
Das Ostpreußenblatt schrieb am 8. Januar 2000:
"Sensationeller Fund in Königsberg - Objekte des Prussia-Museums in verschütteten Gewölben wiederentdeckt" http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv00/0100ob29.htm
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